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Forderung von Friedrich Merz:"Deutschland muss mehr arbeiten"

Risiken für Unternehmen, Führungskräfte und die mentale Gesundheit

Während sich Unternehmen gerade mit neuen Arbeitszeitmodellen, mobilem Arbeiten etc. beschäftigen, ruft Kanzler Merz jüngst dazu auf, „Deutschland muss mehr arbeiten“ – dies wird kontrovers diskutiert – eine Forderung mit Risiken für Unternehmen, Führungskräfte und die mentale Gesundheit und damit auch wieder mehr Ausfallzeiten. 

In einer Zeit, in der wir zunehmend über Burnout, mentale Gesundheit und Work-Life-Balance sprechen, wirft dieser Appell vor allem für Unternehmen und Führungskräfte auf mittlerer Ebene viele Fragen auf. 

Mehr arbeiten- auf wessen Kosten? Die Realität in vielen Unternehmen:

  • Stresslevel steigen seit Jahren kontinuierlich
  • Burnout-Raten erreichen Rekordwerte
  • Führungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit Dauererreichbarkeit, Überlastung und einem diffusen Gefühl permanenter Unsicherheit in dieser komplexen und unsicheren Zeit konfrontiert

Ein pauschaler Ruf nach „mehr Arbeit“ ohne klare Differenzierung verkennt die enormen mentalen physischen und psychischen Belastungen, denen viele Menschen ohnehin bereits ausgesetzt sind. 

Es geht nicht darum, „lässig“ zu sein. Es geht darum, sensibel und kritisch auf das Thema zu schauen, denn die Ausfallzeiten sind enorm. Laut DAK-Psychreport 2024 haben psychische bedingte Ausfallzeiten 2023 einen Höchststand erreicht, in den letzten zehn Jahren ist die Zahl um 52 % gestiegen .

Neue Arbeitsmodell auf dem Prüfstand?

In den letzten Jahren haben sich viele Unternehmen geöffnet für

  • Hybrides Arbeiten
  • Flexible Arbeitszeitmodelle
  • 4-Tage-Woche
  • Vertrauensarbeitszeit

Diese Modelle basieren auf Vertrauen, Verantwortung und Ergebnissen, nicht auf Zeit am Schreibtisch. 

 

Die Forderung nach mehr Arbeit könnte diese Entwicklung zurück drehen – mit langfristigen Folgen: 

  • Sinkende Arbeitgeberattraktivität
  • Höherer Krankenstand – laut DAK Report sind psychische Erkrankungen für 17,6 % aller Krankheitstage verantwortlich
  • Geringere Innovationskraft durch Erschöpfungskultur 
  • Das Burnout-Risiko unter Führungskräften ist besonders hoch, da sie oft zwischen strategischem Druck und operativer Verantwortung stehen
  • Flexible Arbeitsmodelle wie Homeoffice oder Gleitzeit haben sich positiv auf das Wohlbefinden ausgewirkt – gegenüber Rückschritten sind sie sehr sensibel.

Mentale Gesundheit –

Psychologische, gesellschaftliche und ökonomische Rahmenbedingungen moderner Arbeit werden bei der Forderung nach mehr Arbeit ignoriert

Was Unternehmen jetzt brauchen: Strategische Klarheit statt symbolischer Arbeitsmoral

Wirtschaftlicher Erfolg entsteht heute nicht mehr durch möglichst viele Stunden, sondern durch:

  • Effiziente Prozesse
  • Kluge Ressourcennutzung
  • Gesunde, motivierte Menschen
  • Moderne Führungsansätze

Führungskräfte im Spannungsfeld: führen & Selbstführung, sich selbst schützen

Gerade Führungskräfte auf mittlerer Ebene stehen jetzt nochmal mehr vor der zentralen Herausforderung – Anforderungen von oben werden an sie herangetragen, gleichzeitig müssen Sie auf die Grenzen ihrer Teams (und auch ihrer eigenen) achten. 

  • Führung in unsicheren Zeiten bedeutet: 
  • Psychologische Sicherheit fördern
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter achtsam führen
  • Individuelle Belastungsgrenzen respektieren
  • Workload realistisch priorisieren
  • Vorbild sein bei Selbstfürsorge
  • Flexibilität gestalten
  • Resilienz stärken

Führungskräfte benötigen Ansätze und Handlungsspielräume, um sowohl wirtschaftlichen Druck als auch menschliche Belastungsgrenzen verantwortungsvoll steuern zu können. 

 

Sie möchten wissen, wie Sie in Ihrem Unternehmen mentale Gesundheit und leistungsfähige Führung vereinen können?

Gerne begleite ich Sie zu praxisnahen Modellen, moderne Führungsansätze oder individuellen Strategien sowie weitere von Ihnen platzierten Anliegen.